Payanam
…ist das tamilische Wort für Reise. Mit diesem Überbegriff
lassen sich meine ersten Tage in Indien eigentlich sehr gut beschreiben.
Das Flugzeug:
Mit ihm bin ich nach ca. neun Stunden Flug in Bangalore
angekommen. Mein erster Eindruck von der Stadt ist natürlich, wie alles was ich
hier schreibe, ein sehr subjektiver. Vieles war neu für mich, allen voran die
erste Übernachtung auf einer Matte auf dem Dach des Head Office von FSL India.
An meinem ersten Tag in Indien kam ich vor wie ein Kind, das alles ausprobiert,
sich aber noch nicht so wirklich zurechtfindet. Aus Deutschland hatte ich
tausend Ratschläge im Kopf: Worauf man beim Kauf von Wasser achtet, durch
welche Straße man besser nicht läuft, an welchem Stand man kein Obst kauft,
etc… Ich bin immer noch dabei, herauszufinden, welche dieser Regeln wirklich
nützlich sind.
Der Zug:
Der erste Tipp, den ich über Bord warf, stammte aus meinem
Reiseführer: „Reisen Sie nicht in der Sleeper Class.“ Mein Tipp: Vergessen Sie den
Reiseführer! Meine erste lange Zugfahrt ging von Bangalore aus nach Kundapura
an der Westküste für eine Woche Einführungsseminar. Und zwar selbstverständlich
im Sleeper. Glaubt man unseren indischen Koordinatoren, ist diese Klasse
sicherer als der klimaanlagengekühlte AC 2 Tier, eben weil jeder damit fährt. When
in India, do as the Indians do…
Ein Erlebnis ist der
Zug allemal. Nach jedem Stop brüllt ein Verkäufer ungeachtet der Uhrzeit
lautstark: “Chai! Coffee! Samosa!“ durch den Waggon. Ein Ratschlag den Sleeper
betreffend hat aber tatsächlich Hand und Fuß: Wenn man seine Ruhe will, bucht
man die obere Liege.
Der Bus:
Diese Sektion müsste unterteilt werden in Reisebus und
Linienbus. Mit dem Reisebus waren wir Freiwilligen während unserer Zeit in
Kundapura öfters unterwegs. Wie fast alles in dieser Woche war er von FSL
organisiert. Die längste Fahrt ging zu den weltberühmten Jog Falls, als Teil
einer Exkursion. Sie war begleitet von lauter Bollywoodmusik und Tänzen im
Gang. Die Einführung in Kundapura bot jedoch weit mehr als das: Wir bekamen
praktische Informationen, lernten Freiwillige aus aller Welt kennen und konnten
langsam in die indische Kultur hinein schnuppern. Ich kann nur sagen: Danke für
diese Zeit!
Den Linienbus lernte ich kennen als ich mit einer
Mitfreiwilligen und meiner Gastschwester zum ersten Mal ins Projekt fuhr. Die
Herausforderung ist, herauszufinden, was wohin fährt. Ich hatte inzwischen
meine Familie kennengelernt, bestehend aus den Gasteltern und zwei Töchtern.
Ich teile mir ein Zimmer mit einer weiteren Freiwilligen aus demselben Projekt.
Mein genereller Eindruck? Ich bin bei sehr netten Menschen gelandet und freue
mich, das Leben in meiner neuen Heimat Thiruvallur kennenzulernen! Mit dem
Linienbus fahren klappt schon J
Die Autorickshaw:
Wird für mich ewig ein Phänomen bleiben. Wie viele Menschen
mit Gepäck passen in ein Tuk Tuk? Irgendwo findet sich immer noch ein
Plätzchen. Dasselbe gilt für Motorräder.
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