Alles, was wir sind, ist das Ergebnis dessen, was wir dachten
Buddha

Mittwoch, 19. August 2015


Payanam

…ist das tamilische Wort für Reise. Mit diesem Überbegriff lassen sich meine ersten Tage in Indien eigentlich sehr gut beschreiben.

Das Flugzeug:

Mit ihm bin ich nach ca. neun Stunden Flug in Bangalore angekommen. Mein erster Eindruck von der Stadt ist natürlich, wie alles was ich hier schreibe, ein sehr subjektiver. Vieles war neu für mich, allen voran die erste Übernachtung auf einer Matte auf dem Dach des Head Office von FSL India. An meinem ersten Tag in Indien kam ich vor wie ein Kind, das alles ausprobiert, sich aber noch nicht so wirklich zurechtfindet. Aus Deutschland hatte ich tausend Ratschläge im Kopf: Worauf man beim Kauf von Wasser achtet, durch welche Straße man besser nicht läuft, an welchem Stand man kein Obst kauft, etc… Ich bin immer noch dabei, herauszufinden, welche dieser Regeln wirklich nützlich sind.

Der Zug:

Der erste Tipp, den ich über Bord warf, stammte aus meinem Reiseführer: „Reisen Sie nicht in der Sleeper Class.“ Mein Tipp: Vergessen Sie den Reiseführer! Meine erste lange Zugfahrt ging von Bangalore aus nach Kundapura an der Westküste für eine Woche Einführungsseminar. Und zwar selbstverständlich im Sleeper. Glaubt man unseren indischen Koordinatoren, ist diese Klasse sicherer als der klimaanlagengekühlte AC 2 Tier, eben weil jeder damit fährt. When in India, do as the Indians do…

 Ein Erlebnis ist der Zug allemal. Nach jedem Stop brüllt ein Verkäufer ungeachtet der Uhrzeit lautstark: “Chai! Coffee! Samosa!“ durch den Waggon. Ein Ratschlag den Sleeper betreffend hat aber tatsächlich Hand und Fuß: Wenn man seine Ruhe will, bucht man die obere Liege.

Der Bus:

Diese Sektion müsste unterteilt werden in Reisebus und Linienbus. Mit dem Reisebus waren wir Freiwilligen während unserer Zeit in Kundapura öfters unterwegs. Wie fast alles in dieser Woche war er von FSL organisiert. Die längste Fahrt ging zu den weltberühmten Jog Falls, als Teil einer Exkursion. Sie war begleitet von lauter Bollywoodmusik und Tänzen im Gang. Die Einführung in Kundapura bot jedoch weit mehr als das: Wir bekamen praktische Informationen, lernten Freiwillige aus aller Welt kennen und konnten langsam in die indische Kultur hinein schnuppern. Ich kann nur sagen: Danke für diese Zeit!

Den Linienbus lernte ich kennen als ich mit einer Mitfreiwilligen und meiner Gastschwester zum ersten Mal ins Projekt fuhr. Die Herausforderung ist, herauszufinden, was wohin fährt. Ich hatte inzwischen meine Familie kennengelernt, bestehend aus den Gasteltern und zwei Töchtern. Ich teile mir ein Zimmer mit einer weiteren Freiwilligen aus demselben Projekt. Mein genereller Eindruck? Ich bin bei sehr netten Menschen gelandet und freue mich, das Leben in meiner neuen Heimat Thiruvallur kennenzulernen! Mit dem Linienbus fahren klappt schon J

Die Autorickshaw:

Wird für mich ewig ein Phänomen bleiben. Wie viele Menschen mit Gepäck passen in ein Tuk Tuk? Irgendwo findet sich immer noch ein Plätzchen. Dasselbe gilt für Motorräder.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen